Plastische Chirurgie versus Ästhetische Chirurgie im Wandel der Zeit
Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie den Begriff „Plastische und Ästhetische Chirurgie“ hören?
Denken Sie vielleicht: Plastische Chirurgie, ist das nicht nur etwas für Models und Millionäre? Es ist Falsch!
Fällt Ihnen dabei neben der Ästhetischen auch die Rekonstruktive-, Verbrennungs- und Handchirurge an, dann sind Sie gut, sehr gut sogar.
Die Behauptung, „Die Genialität der Schöpfung ist unüberbietbar“ ist unumstritten richtig und dennoch ist es mittlerweile 530 Jahre her, dass jegliche Korrektur des gottgegebenen Äußeren, als Blasphemie und Frevel angesehen wurden. Die Zeiten haben sich geändert, die moderne Plastische Chirurgie blickt auf ein stolzes Alter von über 530 Jahren zurück.
Ihre eigentliche Geschichte ist sehr spannend und beginnt vor über 2800 Jahren in alt indischer Heilkunde, im Jahre 800 v. Chr. als die alle ersten formwiedergebenden Eingriffe statt fanden. Definiert wurde sie erst später als die Chirurgie der angeborenen und erworbenen Defekte von Form und Funktion. Der Terminus „Plastische“ bedeutet „Formende“ und stammt aus dem „Handbuch der Plastischen Chirurgie“ von Eduard Zeiss aus dem Jahre 1838.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die Gesundheit als ein vollkommenes physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden.
Durch die Befreiung der Medizin von der Philosophie und der Orientierung nach der Forschung sowie des allgemeinen Aufbaus des Wissens, wurde die Erkenntnis, dass zur allgemeinen Gesundheit und Wohlbefinden auch eine intakte Funktion der äußeren Erscheinung gehört, deutlicher. Aus dieser Erkenntnis ist die Plastische Chirurgie entstanden. Sie hat sich in den Jahrhunderten, in denen sie praktiziert wurde, nicht nur als methodisch orientiertes Fach, sondern auch als eine Domäne, die immer etwas mit dem Zustand der Gesellschaft zu tun hat, entwickelt.
Die Ästhetische Chirurgie ist ein Teil der Plastischen Chirurgie die sich alleine mit der äußeren Erscheinung befaßt. Die Eingriffe der Ästhetischen Chirurgie sind ausschließlich durch den Wunsch des Patienten bestimmt. Übersetzt man den Terminus „Ästhetik“ neigt man dazu, so etwas wie „Verschönerung“ zu verstehen und schon spricht jeder von „Schönheitschirurgie“ die es im eigentlichen Sinne gar nicht gibt. Diese Bezeichnung hat das Gewollte weitgehend verfehlt.
Die begriffe wie „körperliche Intaktheit, Schönheit und Jugend“ wurden maßgebend für die Effizienz eines modernen, schnellebigen Menschen. Die Märchenfrage „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste im ganzen Land“ wurde immer lauter. So wurde ein „Eldorado“ erschaffen wo sogenannte „kosmetische Chirurgie“ mit unärztlichen Handel den Aufwind fand. Die Gefahr bestand, das die eigentliche Plastische Chirurgie als „Kosmetik mit Skalpell“ degradiert wird. Als Gegenpol dieser medienreifer Entwicklung wurde noch 1968 eine Vereinigung der Plastischen Chirurgen (vormals VDPC jetzt DGPRÄC) gegründet , die sich zu Aufgabe gemacht hat die Patienten vom Pfusch und bloßer kosmetischer Dienstleistung durch Aufklärung im Schutz zu nehmen und plastischchirurgische respektive ästhetischchirurgische Tätigkeit auf hohem Niveau zu halten.
Jedes Jahr lassen sich weltweit über 3 Millionen Menschen mit Hilfe eines Plastischen Chirurgen ihr Aussehen verbessern und entweder angeborene oder erworbene, ästhetisch störenden Veränderungen korrigieren. In Deutschland liegen die Schätzungszahlen der ästhetisch durchgeführten Eingriffe bei Frauen weit über 100.000 pro Jahr. Die Anzahl der Männer liegt bei 20.000 pro Jahr. Tendenz steigend.
Die Schönheitsideale haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Die Maxime: „de Gustibus non disputandum est“ gilt mehr den je. Begonnen hat das eigentlich noch viel früher. Die griechische Kultur entdeckte die körperliche Wohlgestallt und erbrachte ein eigenes Schönheitsideal. So entstand die antike „Proportionslehre“. Aus der „Proportionslehre“ entstand die antike „Schönheitslehre“, die, die Forderung nach Harmonie und Ästhetik folgendermaßen definiert: „Vollkommene Schönheit baut sich auf vollkommener Gesundheit und auf dem vollkommener Ausbildung aller Anlagen auf, die, die Natur in den menschlichen Organismus gelegt hat“.
Die gestalterischen Begriffe körperlicher Intaktheit, Schönheit und Jugend prägen im wesentlichen das subjektive Empfinden jedes einzelnen Menschen, der vom Plastischen Chirurgen Hilfe gepaart mit Erfolg erwartet. Deswegen liegt die wesentliche medizinische Aufgabe eines ästhetisch tätigen Plastischen Chirurgen in der Aufklärung des Patienten. Dazu gehören Risikoabschätzungen, Komplikationsdarstellungen sowie Erfolgserwartungsgespräche, die ausreichend zeitversetzt vor dem geplanten Eingriff stattfinden sollen. Die subjektive Entscheidung zur Operation muß frei von sozialbedingten, ökonomischen und psychischen Zwängen verstanden werden und bleibt dem Patienten überlassen. Die strengen Maßstäbe der Indikationsstellung müssen besonderes hier deren Anwendung finden.
Trotz lebhafter Eigendynamik der Ästhetischen Chirurgie ist sie im eigentlichen Sinne ein Pfeiler der Plastischen Chirurgie geblieben, bei der ganz besonders, ja fast extrem ein spezielles Wissen, Können und Erfahrung gefordert werden. Als Arzt soll der Plastischer und Ästhetischer Chirurg autonom bleiben, seine Verantwortung gegenüber der Natur und der Gesellschaft wahrnehmen und in der Lage sein durch seine Persönlichkeit und sein Wissen den paramedizinischen Reklamen und Desinformationsschwämmen entgegenzutreten, um die Patienten vor Unheil zu schützen.
Kennen Sie den Unterschied zwischen einen allgemeinchirurgischen Patienten und einen, dem ein Plastischer Chirurg begegnet ist?
Also, ein allgemeinchirurgischer Patient kommt zum Chirurgen in der Hoffnung, dass es ihm gesagt wird, dass keine Operation notwendig ist, wobei ein plastischchirurgischer Patient hofft, dass er einer Operation unterzogen werden wird.
Und nun stellt sich die Frage, was alles die moderne Äasthetische Chirurgie kann?
Die häufigsten Eingriffe am Kopf sind: Korrektur der Schlupflieder, Facelifting, Nasenkorrektur, Haartransplantation, Ohren Anlegen, BTX therapie und Faltenunterfutterung, Lasertherapie
Die häufigsten Eingriffe am Körper sind: Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und Bruststraffung, Bauchstraffung, Liposuktion am Bauch, Gesäßvergrößerung und Straffung, Bodylifting.
Die häufigsten Eingriffe an den Extremitäten sind: Liposuktion, Innenoberschenkelstraffung, Wadenvergrößerung, Oberarmstraffung
Und so gilt heutzutage immer noch die Maxime: „das schöne muß gefördert werden, denn wenige stellen es dar und viele bedürfen es“.
Am 14.10.1958 erklärte Papst Pius der 12.: „Wenn wir die physische Schönheit in ihrem christlichen Licht betrachten und wenn wir die von der Sittenlehre gegebenen Bedingungen respektieren, dann steht die Ästhetische Chirurgie, in dem sie die Vollkommenheit des großen Werkes der Schöpfung, des Menschen, wiederherstellt, nicht im Widerspruch zum Willen Gottes“.
Die Schönheit, die der Plato hinter der Gesundheit aber vor Glück stellt ist schlecht definiert. Was ist Schönheit? Was sagen Bücher? Lexika? Philosophen? darüber werden Sie unsere Experten aus der „Perl of Aesthetic“, Privatklinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie im Breidenbacher Hof in Düsseldorf in unserem nächsten Magazin informieren.
Dr. med. Branislav Matejic
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Facharzt für Chirurgie / Handchirurgie
Email: dr.matejic@online.de
Mobil: +49172 243 44 88