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Dr. Branislav Matejic / Schweißdrüsen-überfunktion

Schweißdrüsenüberfunktion

Starkes Schwitzen ist für viele Betroffene sehr unangenehm. Tritt es auch unabhängig von anderen Faktoren wie heißen Außentemperaturen oder körperlicher Anstrengung auf, kann es sich um eine krankhafte Form des Schwitzens handeln, die als Hyperhidrose bezeichnet wird. Bei dieser Schweißdrüsenüberfunktion helfen verschiedene Behandlungen.

Das Schwitzen an sich ist ein natürlicher Vorgang, der zur Stabilisierung der Körpertemperatur lebensnotwendig ist. Es ist somit nicht nur ein nützlicher, sondern auch sehr wichtiger Prozess in unserem Körper. Dennoch wird Schwitzen für gewöhnlich als unangenehm und störend wahrgenommen. Vor allem starkes Schwitzen schränkt die Betroffenen daher in ihrem alltäglichen Leben oft ein.

Ist die eigene Schweißproduktion deutlich über das Normalmaß hinaus erhöht, kann dies zu einem permanenten Unwohlsein und nicht selten zu als peinlich empfundenen Situationen führen. Dieses Phänomen kann an Händen, Füßen und vor allem in den Achselhöhlen auftreten.

Hyperhidrose lässt sich in zwei Formen unterscheiden. Die sekundäre Hyperhidrose tritt meist als eine Art Symptom auf, beispielsweise bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder bei einer anderen zugrundeliegenden Erkrankung wie eine Schilddrüsenfehlfunktion. Bei der primären Hyperhidrose lässt sich hingegen meist keine Ursache für das starke Schwitzen erkennen. Es wird angenommen, dass eine Störung im vegetativen Nervensystem zur Überfunktion der Schweißdrüsen führt. Das starke Schwitzen kann somit auch in körperlicher Ruhe und bei kühlen Temperaturen zur Winterzeit vorliegen.

Um das störende Schwitzen zu reduzieren, kann eine Schweißdrüsenentfernung ratsam sein. Dieser chirurgische Eingriff findet im Achselbereich statt. Über kleine Hautinzisionen werden die Schweißdrüsen mit einer sogenannten Saugkürettage aus dem Körper entfernt – eine Kombination aus Lockerung und Absaugen der Schweißdrüsen. Nach Injektion einer speziellen Tumeszenzlösung in das subkutane Weichteilgewebe der Achselhöhle, die das Gewebe lockert und die Blutungsneigung minimiert, werden die Schweißdrüsen sowie das angrenzende Unterhautfettgewebe mittels spezieller Absaugkanüle mit Vakuumpumpe entfernt. Der Eingriff nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. Die Narben sind als kleinste Stichinzisionen zu verstehen.

Eine zweite Möglichkeit ist die schonende Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox®/BTX). Der Wirkstoff wird in das entsprechende Areal injiziert und hemmt dort die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, wodurch die Überfunktion der Schweißdrüsen abnimmt. Auch das starke Schwitzen wird somit reduziert. Die Botox®-Behandlung eignet sich vor allem an den Händen und Füßen, da dort ein chirurgischer Eingriff meist ausgeschlossen ist, aber auch im Achselbereich kann die Methode angewandt werden. Die Ergebnisse der Botox®-Behandlung halten im Durchschnitt vier bis sechs Monate an, danach muss die Behandlung für einen anhaltenden Effekt wiederholt werden.

Im Anschluss an eine chirurgische Schweißdrüsenentfernung bekommen Sie einen Druckverband, der nach zwei bis drei Tagen gewechselt oder sogar entfernt werden kann. Die Fäden können nach etwa sieben Tage gezogen werden. Sie sollten sich auf eine Ausfallzeit von etwa einer Woche einstellen und zwei bis vier Wochen auf Sport verzichten. Um eventuelle Infektionen ausschließen zu können, finden regelmäßige Kontrolltermine in der Praxis statt. Bei der Schweißdrüsenbehandlung mit Botulinumtoxin sind für gewöhnlich keine speziellen Nachsorgemaßnahmen zu berücksichtigen.

Zusammenfassung

Behandlungsdauer: ca. 1 Stunde
Narkose: lokale Betäubung/Dämmerschlaf/Vollnarkose
Schmerzen: kaum spürbar
Arbeitsunfähigkeit: ca. 1 Woche
Wirkungseintritt: sofort
Fäden: werden nach etwa 7–10 Tagen gezogen
Haltbarkeit: dauerhaft (OP)/ca. 4–6 Monate (BTX)
Narben: nach einem Jahr kaum sichtbar (OP)/keine (BTX)
Aufenthalt: ambulant/1 Tag stationär
Kompressionswäsche: Druckverband
Sportkarenz: ca. 2–4 Wochen

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